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Grundsätze der mediation teil 5: Offenheit und Informiertheit

Autorenbild: darijatokalicdarijatokalic

Willkommen zum fünften Teil meiner siebenteiligen Reihe über die Grundprinzipien der Mediation! Heute widmen wir uns zwei essenziellen Pfeilern einer erfolgreichen Mediation: Offenheit und Informiertheit. Diese Prinzipien sind wichtig, um Vertrauen zu schaffen, Lösungen zu entwickeln und nachhaltig Konflikte zu bewältigen. Doch was genau bedeuten Offenheit und Informiertheit in der Mediation, und warum sind sie so wichtig?


Offenheit

Offenheit in der Mediation bedeutet, dass die Parteien bereit sind, ihre Gedanken, Gefühle und Bedürfnisse transparent auszudrücken. Hier geht es einerseits um das Teilen von Fakten und Informationen, andererseits auch um die Bereitschaft, sich selbst zu reflektieren und anderen zuzuhören. Diese Offenheit erfordert Mut, da sie oft bedeutet, Verletzlichkeit zu zeigen.


Beispiel: In einem Teamkonflikt könnte eine Mitarbeiterin offen aussprechen, dass sie sich überlastet fühlt und wenig Unterstützung bekommt. Diese Offenheit kann eine wichtige Grundlage schaffen, um gemeinsam nach Wegen zu suchen, die Arbeitsbelastung gerechter zu verteilen.


Informiertheit

Informiertheit bedeutet, dass die Parteien während der Mediation Zugang zu allen relevanten Informationen haben. Das betrifft sowohl die Faktenlage als auch das Verständnis der eigenen Interessen, Bedürfnisse und Werte sowie derjenigen der anderen Partei.


Ein weiterer zentraler Aspekt der Informiertheit ist Transparenz. Mediator:innen sorgen dafür, dass Informationen, die für die Lösung des Konflikts notwendig sind, auf den Tisch kommen. Dabei kann es um rechtliche Rahmenbedingungen, finanzielle Fakten oder organisatorische Details gehen. Nur wenn alle Beteiligten gut informiert sind, können sie Entscheidungen treffen, die auf einem soliden Fundament beruhen.


Beispiel: Bei einer Mediation zwischen Geschäftspartnern:innen ist es essenziell, dass beide Seiten Einblick in die finanziellen Zahlen des Unternehmens haben. Ohne diese Klarheit wären Vereinbarungen über die Zukunft des Unternehmens kaum tragfähig.


Wechselwirkung von Offenheit und Informiertheit

Offenheit und Informiertheit stehen in der Mediation in einer engen Beziehung zueinander. Offenheit kann nur dann entstehen, wenn alle Beteiligten das Gefühl haben, dass sie Zugang zu den notwendigen Informationen haben. Umgekehrt können neue Informationen die Offenheit fördern, da sie Missverständnisse aus dem Weg räumen und Vertrauen aufbauen.


Mediator:innen achtet darauf, diesen Prozess aktiv zu unterstützen, indem gezielte Fragen gestellt werden, Informationen strukturiert und Unklarheiten angesprochen werden. Auf diese Weise entsteht ein konstruktiver Dialog, der den Weg für Lösungen ebnet.


Fazit

Offenheit und Informiertheit sind wichtig, um in der Mediation tragfähige Ergebnisse zu erzielen. Sie schaffen die Grundlage für ein Verständnis der Konfliktdynamik und der Interessen aller Beteiligten. Nur in einem Umfeld, das diese Prinzipien fördert, können Konflikte nachhaltig gelöst werden.


Im nächsten Beitrag widme ich mich dem Grundprinzip der Eigenverantwortlichkeit. Wie immer freue ich mich über eure Fragen und Gedanken zu diesem Thema – teilt sie gerne mit mir!

Ich heiße alle Menschen aus allen Kulturen und aller Geschlechter

herzlich willkommen!

 

Meine Praxis befindet sich am Stadtrand von Graz, im schönen Mariatrost.

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