Schwelende Konflikte im Unternehmen – Warum Wegschauen keine Lösung ist
- darijatokalic

- 8. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Konflikte gehören zum Arbeitsalltag. Wo Menschen zusammenarbeiten, treffen unterschiedliche Meinungen, Interessen und Persönlichkeiten aufeinander. Problematisch wird es jedoch, wenn Konflikte nicht offen angesprochen, sondern unter der Oberfläche „weitergetragen“ werden. Solche schwelenden Konflikte sind oft unsichtbar, allerdings hochwirksam: Sie beeinflussen Stimmung, Zusammenarbeit und Leistungsfähigkeit, ohne greifbar zu sein.
Was sind schwelende Konflikte?
Ein schwelender Konflikt ist kein offener Streit, sondern ein latentes Spannungsfeld. Die Beteiligten sprechen nicht direkt darüber, reagieren dennoch indirekt: durch zurückhaltendes Verhalten, subtile Bemerkungen, steigenden Frust oder passiven Widerstand.
Typische Anzeichen schwelender Konflikte
Veränderte Kommunikation:
Gespräche beschränken sich auf das Nötigste
ironische Bemerkungen
Sinkende Kooperationsbereitschaft:
Aufgaben werden zwar erledigt, aber ohne Engagement
Hilfsbereitschaft nimmt ab
Informationen werden bewusst zurückgehalten
Passiver Widerstand
Zusagen werden nicht eingehalten, Deadlines wiederholt verschoben
Beteiligte reagieren mit „Dienst nach Vorschrift“ statt mit Eigeninitiative
Entscheidungen werden nach außen akzeptiert, innerlich aber nicht mitgetragen
Emotionales Klima
Gereiztheit und Ungeduld nehmen zu
„dicke Luft“ im Team
manche ziehen sich zurück, andere reagieren übermäßig heftig
Körperliche und organisatorische Anzeichen
häufigere Krankmeldungen oder auffällige Abwesenheiten
Mitarbeiter:innen meiden bestimmte Meetings oder Personen
Fluktuation steigt – manche gehen lieber, als den Konflikt auszutragen
Warum sind schwelende Konflikte so gefährlich?
Sie kosten Energie.
Sie belasten die Kommunikation.
Sie belasten das Klima.
Sie eskalieren schleichend.
Wege raus
Frühzeitig hinschauen: Führungskräfte und Teams sollten aufmerksam auf Signale achten: verändertes Verhalten, zunehmende Distanz, ironische Bemerkungen.
Ansprechbarkeit signalisieren: Offene Türen, ehrliches Interesse und die Einladung zu Feedback schaffen Raum für Gespräche.
Strukturen schaffen: Regelmäßige Teambesprechungen, Retrospektiven oder Feedback-Runden helfen, Spannungen frühzeitig sichtbar zu machen.
Gespräche moderieren: Konflikte lassen sich leichter bearbeiten, wenn eine neutrale Person das Gespräch begleitet, sei es eine interne HR-Funktion oder eine externe Mediatorin.
Kultur der Offenheit fördern: Wenn klar ist, dass Kritik und unterschiedliche Sichtweisen willkommen sind, müssen Konflikte nicht unter den Teppich gekehrt werden.
Fazit
Schwelende Konflikte sind wie Glut unter der Asche: Von außen kaum sichtbar, aber jederzeit bereit, sich auszubreiten. Wegschauen macht sie nicht kleiner, im Gegenteil. Wer Spannungen ernst nimmt und sie frühzeitig anspricht, schützt das Teamklima, fördert Vertrauen und sorgt dafür, dass Konflikte zur Chance für Entwicklung werden können.