Unausgesprochen ist nicht gelöst – Warum Schweigen in Teams bedenklich sein kann
- darijatokalic

- 30. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
Schweigen kann vieles bedeuten: Zustimmung, Unsicherheit, Desinteresse oder auch verdeckten Widerstand. Gerne wird es auch als Harmonie interpretiert, dabei ist genau das Gegenteil der Fall. Wer Konflikte nicht anspricht, löst sie nicht. Stattdessen werden sie unsichtbar weitergetragen und können sich im Verborgenen verfestigen.
Gerade in Teams ist Schweigen gefährlich: Es untergräbt Vertrauen, bremst Kreativität und erschwert die Zusammenarbeit.
Warum schweigen Menschen in Teams?
Angst vor Konflikten: Viele vermeiden offene Worte, weil sie Streit oder Ablehnung fürchten.
Unklare Kommunikationskultur: Wenn nie klar gesagt wird, dass Kritik erwünscht ist, entsteht schnell Zurückhaltung.
Hierarchische Strukturen: Wer sich unsicher fühlt oder wenig Einfluss hat, schweigt eher.
Vergangene Erfahrungen: Wer schon einmal negative Reaktionen erlebt hat, hält sich künftig zurück.
Folgen von Schweigen
Unklare Erwartungen bleiben bestehen und Missverständnisse verschärfen sich.
Frust staut sich an und unausgesprochene Gefühle wirken wie ein Druckkochtopf.
Vertrauen schwindet, wenn Menschen spüren, dass etwas „in der Luft liegt“, aber niemand es ausspricht.
Teamleistung leidet, denn Innovation und Zusammenarbeit brauchen offene Diskussionen.
Wie Teams das Schweigen durchbrechen können
Klarheit schaffen: Führungskräfte und Teammitglieder sollten deutlich machen: Kritik und Rückfragen sind ausdrücklich erwünscht.
Strukturierte Gesprächsräume einführen: Regelmäßige Feedback-Runden oder Retrospektiven helfen, Dinge offen anzusprechen, bevor sie eskalieren.
Aktiv nachfragen: Statt stilles Einverständnis zu vermuten, sollten Teamleitungen gezielt Rückmeldungen einholen: „Wie seht ihr das?“ oder „Welche Bedenken habt ihr?“.
Wertschätzend zuhören: Wer Kritik äußert, sollte sicher sein, dass er gehört wird – ohne Spott, Abwehr oder Rechtfertigung.
Externe Moderation nutzen: In festgefahrenen Situationen kann eine neutrale Mediatorin helfen, Tabuthemen anzusprechen und einen konstruktiven Dialog zu ermöglichen.
Fazit
Schweigen mag im ersten Moment bequemer erscheinen als ein offenes Gespräch, doch langfristig gefährdet es die Zusammenarbeit im Team. Unausgesprochen ist nicht gelöst. Wer Konflikte rechtzeitig anspricht, schafft Vertrauen, stärkt das Miteinander und legt den Grundstein für eine gute Zusammenarbeit.