Entscheidungen treffen. Was tun, wenn mir das schwer fällt?
- darijatokalic

- 9. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Im letzten Blog-Beitrag ging es um innere Konflikte. Folge davon kann Entscheidungsfindung sein, und zwar:
Zwei Möglichkeiten liegen auf dem Tisch. Beide fühlen sich irgendwie richtig und irgendwie falsch an. Und je mehr du darüber nachdenkst, desto unklarer wird alles. Ob es um einen Jobwechsel geht, das Gespräch mit einem Menschen, der einem nahe steht oder einen ganz persönlichen Lebensschritt. Manchmal geraten wir in Entscheidungssituationen, die sich wie ein inneres Tauziehen anfühlen. Und es ist kein Wunder, dass wir dann feststecken. Denn hier ringen innere Anteile miteinander, die ganz unterschiedliche Bedürfnisse, Werte oder Ängste vertreten.
Warum fühlen sich beide Optionen richtig und falsch an?
Weil innere Konflikte oft keine reinen Ja-Nein-Fragen sind. Sie sind vielschichtig.
In uns wirken verschiedene innere Stimmen – manchmal ganz leise, manchmal laut und fordernd. Vielleicht sagt ein Teil:
„Du musst Sicherheit haben!"
Während ein anderer flüstert: „Aber du willst doch endlich frei sein…“
Diese inneren Stimmen repräsentieren unsere Bedürfnisse, Erfahrungen, Ängste und Werte. Und wenn zwei oder mehr dieser Anteile gleichzeitig aktiv sind, entsteht Spannung. Das kann lähmen. Oder in Entscheidungsunfähigkeit münden.
Wie kommst du da raus?
1. Höre in dich rein: Statt über die Entscheidung zu grübeln, tritt einen Schritt zurück und beobachte den Konflikt in dir. Wer spricht da? Was will dieser Teil? Was befürchtet er?
Tipp: Schreib es auf. Gib den Stimmen Namen oder Rollen (zB Sicherheitsmensch, Abenteuerlustige:r, Zweifler:in).
2. Versteh den wahren Konflikt: Geht es wirklich um „Job A oder Job B“? Oder eher um: „Ich will Anerkennung vs. Ich will innere Ruhe“? Oft sind die äußeren Optionen nur Platzhalter für Bedürfnisse. Diese zu benennen, bringt echte Klarheit.
3. Beide Seiten ernst nehmen: Innerer Frieden entsteht nicht, wenn eine Seite gewinnt, sondern wenn beide gehört werden. Was will Teil A Gutes für dich? Und Teil B? Meist wollen sie beide das Beste – nur auf verschiedenen Wegen.
4. Finde einen Dritten Weg: Es ist nicht alles schwarz oder weiß. Manchmal liegt die Lösung nicht in Option A oder B, sondern in C – die bisher noch unsichtbar war. Eine kreative Kombination, ein Kompromiss, ein neuer Blickwinkel. Frage dich: „Was müsste passieren, damit ich mit beiden inneren Stimmen im Reinen bin?“
5. Triff die Entscheidung nicht mit Druck: Manche Entscheidungen brauchen Raum, nicht Tempo. Gönn dir einen Moment des Stillstands, ohne gleich „lösen“ zu müssen. Ruhe bringt oft genau die Antworten, die Lärm übertönt.
Fazit
Wenn sich beide Optionen gleichzeitig richtig und falsch anfühlen, dann ist das kein Zeichen von Schwäche. Es ist ein Hinweis darauf, dass etwas in dir tiefer gehört werden möchte. Entscheidungen sind selten nur schwarz oder weiß. Und manchmal ist der wichtigste Schritt nicht, eine Option zu wählen – sondern mit dir selbst in echten Kontakt zu kommen.
Und wenn du dich trotzdem nicht entscheiden kannst, dann kann Coaching gut weiterhelfen.