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Autorenbilddarijatokalic

Wie kann ich meine Konfliktmuster durchbrechen?

Letzte Woche habe ich euch etwas über „Selbstmediation“ erzählt. Heute widmen wir uns einem weiteren wichtigen Aspekt: unseren eigenen Konfliktmustern.


Jeder von uns hat schon mal die ein oder andere hitzige Diskussion erlebt, die aus dem Ruder geraten ist. Und möglicherweise habt ihr danach festgestellt, dass genau die eigene Verhaltensweise zur Eskalation geführt hart. Doch keine Sorge, die eigenen destruktiven Konfliktmuster zu durchbrechen ist möglich.


Hier ein kleiner Leitfaden, der helfen kann, alte Muster zu verstehen und bewusst neue Wege im Umgang mit Konflikten zu gehen:



1. Schritt: Erkenne die wiederkehrende Rolle!

Wir alle neigen dazu, in Konflikten unbewusst bestimmte Rollen einzunehmen. Die einen übernehmen eine defensive Rolle, andere wiederum wollen Recht behalten. Diese Funktionen sind gewohnte Muster, die uns zwar Sicherheit geben, allerdings in der Regel mehr hindern als helfen.


Der erste Schritt ist aufzuschreiben, welche Rolle im Konflikt eingenommen wird bzw. welche Verhaltensweisen (zb.: Flucht, Ja sagen oder auf das Recht beharren, etc) an den Tag gelegt werden. Notiere konkrete Situationen und analysiere sie. Das Erkennen dieser Muster ist eine wichtige Maßnahme, um aus der Routine auszubrechen und gezielt an einer Veränderung zu arbeiten.



2. Schritt: Raum und Zeit für Reflexion.

In Konflikten reagieren wir oft aus dem Affekt heraus. Diese schnellen Reaktionen führen selten zu nachhaltigen Lösungen, sondern verstärken meist die bestehende Spannung.


Und genau hier empfehle ich: kurz innehalten, tief durch atmen und bis 5 zählen.


Diese kurze Pause kann helfen, Emotionen zu regulieren und die Situation mit mehr Klarheit zu betrachten. Und mit der gewonnen Distanz ist es auch möglich, eine andere Reaktion zu wählen.



3. Schritt: Achten auf persönliche Auslöser!

Man kennt's: jemand sagt etwas und schon kochen die Emotionen hoch. Diese „Trigger“ locken uns regelrecht aus der Reserve und bringen uns oft dazu, auf eine Weise zu reagieren, die wir später vielleicht bereuen.


Hier empfehle ich: nehmt euch Zeit, um herauszufinden, welche Themen, Worte oder Verhaltensweisen diese ungewünschten Gefühle ausgelöst haben. Meistens sind es Erfahrungen aus der Vergangenheit.


Je besser eigene Auslöser erkannt werden, desto eher kann man sich mental darauf vorbereiten, ruhig zu bleiben oder vielleicht sogar humorvoll reagieren, wenn sie auftauchen.


Das Achten auf persönliche Auslöser schont die eigenen Nerven langfristig :-).



4. Schritt: Lasse das Bedürfnis los, immer im Recht zu sein!

Der Klassiker: Beide Seiten wollen ihre Position durchsetzen und das letzte Wort haben. Doch das Festhalten an dieser Haltung führt in den seltensten Fällen zu einer Lösung – vielmehr vertieft es die Kluft zwischen den Beteiligten.


Mein Tipp: Lerne das Bedürfnis loszulassen, Recht zu haben wollen. Auch wenn es nicht leicht fällt, kann die Bereitschaft, das eigene Ego zurückzustellen, den Konflikt entschärfen und eine gemeinsame Lösung möglich machen.



5. Schritt: Übe eine neue Art der Kommunikation.

Muster zu durchbrechen ist ein Lernprozess, der Geduld erfordert. Doch auch kleine Schritte können langfristig einen großen Unterschied machen. Übe, die eigene Position klar und ruhig zu formulieren, ohne den anderen anzugreifen. Sei bereit, zuzuhören, anstatt sofort zu reagieren.


Wenn neue Reaktionen geübt werden, werden die alten, gewohnten Muster durchbrochen. Und genau so gewinnt man mehr Kontrolle über das eigene Verhalten.



6. Schritt: Veränderung braucht Zeit!

Konfliktmuster sind tief in der Persönlichkeit verwurzelt und lassen sich daher nicht von heute auf morgen ändern. Muster zu durchbrechen, erfordert daher viel Geduld und Übung. Und Übung macht bekanntlich den Meister! Denk dran: Rückschläge sind normal und auch Teil des Prozesses.


Daher überfordere dich nicht mit dem Anspruch, sofort alles perfekt umzusetzen, sondern nimm dir die Zeit, die du brauchst.


FAZIT

Alte Muster zu durchbrechen, ist eine Herausforderung, die mit viel Geduld und Selbstreflexion gelingen kann.


Und wem es nicht allein gelingen mag, kann sich gerne mit Fragen oder für ein individuelles Konfliktcoaching bei mir melden.




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