Was ist gute Kommunikation und warum fällt sie uns oft so schwer?
- darijatokalic

- 27. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
In meinen letzten Blogbeiträgen ging es um paraverbale Kommunikation. Heute möchte ich einen Schritt zurückgehen, und dabei gleichzeitig in die Tiefe:
Was ist „gute Kommunikation“ und warum klappt sie im Alltag manchmal nicht?
Kommunikation
Wir kommunizieren ständig, selbst wenn wir schweigen. Kommunikation geschieht über Sprache, Stimme, Mimik, Körpersprache, Blickkontakt. Und auch über das, was nicht gesagt wird. Trotzdem erleben viele Menschen Gespräche, die nicht verbinden, sondern frustrieren.
Die erste Erkenntnis ist: Kommunikation ist keine Einbahnstraße. Was du sagst, ist das eine. Was beim Gegenüber ankommt, das andere.
Warum fällt gute Kommunikation so schwer?
1. Wir hören nicht zu, wir warten aufs Antworten.
Echtes Zuhören ist seltener, als wir denken. Oft überlegen wir beim Zuhören schon, was wir sagen wollen.
2. Wir reden im Autopilot.
Unsere Worte sind geprägt von Gewohnheiten, Mustern, Prägungen. Wir kommunizieren so, wie wir es gelernt haben, nicht unbedingt so, wie es hilfreich wäre. Ein „Na toll!“ kann zum Beispiel hundert Botschaften transportieren, je nach Tonfall und Kontext.
3. Gefühle funken dazwischen.
In emotional aufgeladenen Gesprächen übernehmen oft Angst, Ärger oder alte Verletzungen das Steuer. Dann sagen wir Dinge, die wir später bereuen oder ziehen uns zurück, obwohl wir Verbindung wollen.
4. Wir senden und fragen nicht.
Gute Kommunikation lebt vom Interesse am Gegenüber. Doch häufig senden wir Botschaften, ohne nachzufragen, ob sie verstanden wurden. Ein einfacher Satz wie „Wie hast du das gemeint?“ kann Welten öffnen.
Was ist gute Kommunikation?
Gute Kommunikation ist verbindend, klar und offen. Sie basiert nicht nur auf Techniken, sondern vor allem auf Haltung:
Wertschätzung: Ich sehe mein Gegenüber als Mensch, nicht als Gegner.
Klarheit: Ich sage, was ich wirklich meine, ohne zu verletzen.
Empathie: Ich versuche zu verstehen, was die andere Person bewegt.
Sie ist kein Zustand, sondern ein Prozess, ein ständiges Üben, Korrigieren, Nachspüren. Und sie beginnt nicht bei den anderen, sondern bei uns selbst.
Was hilft?
1. Ich-Botschaften
2. Aktives Zuhören
3. Langsamer sprechen und Worte bewusster wählen
4. Erlaubnis zum Missverstehen
Fazit
Wenn wir mit uns selbst im Kontakt sind, mit unseren Gefühlen, Bedürfnissen und inneren Spannungen, wird auch unsere Kommunikation mit anderen klarer. Sie wird bewusster, ruhiger, respektvoller.
Gute Kommunikation ist keine Perfektion. Sie ist ein Zusammenspiel aus Zuhören, Sagen, Korrigieren, Fragen. Und ein Weg, auf dem wir uns immer wieder neu begegnen können.
Vielleicht ist das die schönste Form von Verbindung: Nicht perfekt zu kommunizieren, sondern ehrlich und menschlich.